Abu Simbel
Abu Simbel befindet sich etwa 280 km suedlich von Assuan. Das bedeutet fuer uns eine dreistuendige Busfahrt hin und drei Stunden wieder retour.
Der groessere Tempel von Ramses des II sowie der kleinere seiner Gemahlin Nefertari wurden in den vollen Fels des Steilabfalls am Nilufer gehauen (etwa 1250 vor Chr.).
Durch Sandverwehungen bedeckt geriet die Anlage in Vergessenheit. 1813 entdeckte ein Schweizer Forscher die Tempel wieder. Der Bau des Nilstaudammes drohte die Heiligtuemer fuer immer zu ueberschwemmen. Durch eine Hilfsaktion der UNESCO gelang schliesslich ihre Rettung. Die Tempel wurden in transportfaehige Stuecke zersaegt und an einen hoeheren und sicheren Platz transportiert und wieder zusammengesetzt.
Bei einsetzender Dunkelheit koennen wir noch die Ton- und Lichtshow (in Deutsch) verfolgen. Die Aussenflaechen der Tempel werden als Riesenleinwand mit ueberraschenden Effekten genutzt. Der Wuestenwind blaest erbarmungslos und wir sind froh, dass wir unsere warmen Jacken anziehen koennen.
Fotografieren im Inneren der Tempel ist leider untersagt, was ich leidvoll erfahren muss. Ein besonders aufmerksamer und bakschischresistenter „Tempeldiener“ zwingt mich mit finsterem Blick, meine Fotos, die ich trotzdem im Inneren bereits gemacht habe, von der Kamera zu loeschen. Vor lauter Aufregung haette ich fast alle Bilder dieser Reise geloescht.
Die Heimfahrt ist ein besonderes Erlebnis “ da, wie schon mehrfach erlebt – die Aegypter in der Nacht nicht mit Licht fahren! Bei sich begegnenden Autos schaltet einer der beiden das Licht kurzfristig ein. Totale Dunkelpausen wie totales Blenden sind vorprogrammiert. Ausserdem bewegt sich vom Esel bis zum LKW alles Moegliche auf der Strasse.
280 km im dunklen Bus durch die sternenhelle Wueste ist ein einzigartiges Gefuehl.