Barossa Valley Weinverkostung Teil II
Wir begeben uns erneut auf eine Weinverkostung. Irgendwie entspricht diese Art der Verkostung aber nicht ganz unserer Vorstellung.
Die Weingueter oeffnen gegen 10 bis 11 Uhr ihre Pforten und schliessen sie wieder spaetenstens um 17 Uhr. Man kann nur mikroskopisch kleine Mengen verkosten, aber nirgends “ ausser in einem Restaurant oder in einer Bar “ wird ein echtes “Achtale“ ausgeschenkt, allerdings um ein Vermoegen.
Vom Menglers Hill gibt es einen wunderschoenen Panoramablick ueber das Tal. Leider ist es heute wieder mal “partly cloudy“. Hier werden immer wieder Skulpturen ausgestellt und Symposien veranstaltet.
In Angastan machen wir eine Stadt- (Dorf-) -besichtigung und ich frage mich, ob ich mir diesen Ort je merken werde.
Tanunda war das Zentrum der frueheren deutschen Siedler und damals unter dem Namen Langmeil bekannt. Der Glaube der Siedler spiegelt sich in den vier lutherischen Kirchen im Stadtzentrum wieder. Auf dem Friedhof glaube ich, mich irgendwo in einem deutschsprachigen Ort zu befinden.
Uns ziehen jedoch mehr die Weinkeller in den Bann und im Chateau Tanunda gibt es wieder eine erstklassige Weinberatung von der ueberaus freundlichen und weinkundigen Heather. Leider sind uns die Weinpreise hier (wie eigentlich ueberall) etwas zu hoch und so wird es heute nur eine Flasche, die wir kaufen.
Danach fahren wir ueber die beruehmte zwei Kilometer lange palmengesaeumten Strasse nach Seppeltsfield, wo das Weingut schon durch sein schmuckvolles Aeusseres besticht.
Der aus Schlesien stammende Joseph Seppelt versuchte 1851 hier Tabak anzubauen. Nachdem der Versuch scheiterte, versuchte er es mit Weintrauben. In den Folgejahren wurde es zu einem der beruehmtesten australischen Weingueter. Allerdings gehoert es heute zum Bierkonzern Foster.
Hier kaufen wir nichts, denn ein 10 l Plastikkanister kostet schon 100 AUD (80 EUR). Da lob ich mir die Weinpreise daheim in Italien (5 l im Tetrapack um 8,50 EUR). Unser Freund Guiliano, der Weinbauer, koennte sich bei den Preisen sehr bald einen Ferrari als Zweitauto kaufen.
Michi ist auch heute “ wie immer “ mein Chauffeur “ und so freut er sich, in unserem Ort Nuriootpa “ endlich zu Fuss “ auf ein kuehles Blondes zu gehen und schaut danach so richtig zufrieden drein.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang, so entgeht uns nicht die Tafel mit den deutschen Fleisch- und Wurstspezialitaeten. Der Kindergarten ist hier auch auf Deutsch angefuehrt. Es hilft nichts, die Aussis haben keine gute Weinkultur, keinen einzigen lustigen Heurigen, keine Buschenschank mit Jause und Gesang, nach 17 Uhr ist niemand auf der Strasse “ ein echtes Jammertal, das Barossatal.
Die Daemmerung begleitet uns mit Vogelgezwitscher wieder zurueck zu unserem Caravan.