Port Fairy
Das gemuetliche Fischerdoerfchen Port Fairy ist nur knapp 40 Kilometer von Warrnambool entfernt. Direkt an der Kueste gelegen, war der Ort einst Hafen und Walfangstation.
Im Eingangsbereich der anglikanischen St. John“s Church (aus dem Jahr 1856 und somit genau 100 Jahre aelter als ich) befinden sich (in befremdlicher Weise) verschiedene alte Walknochen an den Kirchenwaenden.
Ganz nahe bei unserem Campingplatz liegen am Kai einige alte und neuere Ausflugsboote. Ein vermutlich selbstgebauter Cat erregt unsere ganze Aufmerksamkeit. Er ist noch ganz neu und ihm fehlen noch der Mast und die Besegelung.
Zahlreiche historische Gebaeude bilden das Herz dieser kleinen alten Walfaengerstadt.
In der aeltesten Bar wollen wir zu Mittag essen, aber wir waeren die einzigen Gaeste gewesen und haben es so vorgezogen, erneut die Kueche von Michi zu strapazieren. Es scheint, dass die Aussies und Touris wohl nur “fish and chips“ auf edlem Backpapier essen oder es auch lieben, dies mitzunehmen. Haette ich nicht einen haubenverdaechtigen Koch mit mir, wuerde ich schon bald vom Fleisch fallen. Einmal pro Monat reicht mir die Fastfoodkueche mit meist fettem Fisch und nicht knusprigen Chips.
Die Bank von Australia aus dem Jahr 1857 ist leider an diesem Ort schon wegrationalisiert worden. Wie gerne haette ich eine Zeitreise ins 18. Jhdt. gemacht, um meinen lieben Ex-Kollegen bei der Arbeit zuzusehen.
Das 2 PS starke Stadttaxi soll wohl ein wenig an die damalige Zeit erinnern und es wird auch gerne angenommen.
“Griffith Island“ ist ein bevorzugter Nistplatz fuer Sturmtaucher und gilt mit 80.000 Voegel als Victorias groesste Sturmtaucherkolonie.
Wir machen uns auf den Weg, sehen aber vor lauter Regen keinen Vogel bzw. dessen Nester. Vermutlich tauchen diese Tiere alle bei Sturm ab in ihre gemuetlichen Wohnhoehlen, deshalb dieser Name!
Zurueck bei unserem Castle sehe ich am Sportplatz nebenan einen Schwarm Kakadus (besser gesagt, hoere ich sie zuerst, bevor ich sie sehe). Es ist schon leicht daemmrig, aber einige Aufnahmen gelingen doch.
Vielleicht erwacht das Staedtchen aus seinem Schlaf, wenn im Maerz das in ganz Australien bekannte Folk Festival stattfindet. Neben Folklore gibt es auch Blues, Country- und Didgeridoomusik fuer die mittlerweile schon mehr als 50.000 Besucher. Aber Mitte Maerz sind wir sicherlich woanders.