Torre del Colle “ Bevagna “ Montefalco “ Trevi
Es gibt Verstaendigungsschwierigkeiten zwischen der Hotelchefin und der Reiseleiterin von Indigo Reisen, was bedeutet, dass mein Kursprogramm “bewegen-kreativ-relaxen“ hier im Hotel nicht stattfindet und deshalb mein heutiger Ausflug im nahegelegenen Torre del Colle beginnt.
So mache ich mir mein eigenes Programm “ zuerst stundenlange Fussmaersche bei Stadtbesichtigungen (wobei die Kunst nicht zu kurz kommt) und danach Fuesse hoch bzw. im Swimmingpool eine Ausgleichsrunde schwimmen.
In die Altstadt von Bevagna kommt man durch eines der sechs Stadttore. Die mittelalterliche Stadtmauer wurde auf die antike roemische Mauer aufgebaut.
Wie man so zielstrebig wie ich “ mit einem Stadtplan bewaffnet “ immer die FALSCHE Richtung erwischen kann, ist mir schleierhaft. Aber dafuer sehe ich Sehenswuerdigkeiten, die ich sonst nicht finden wuerde.
Die Piazza Silvestri zaehlt zu den schoensten Plaetzen Umbriens.
In der Chiesa di San Francesco befindet sich in einer kleinen Seitenkapelle ein ins Mauerwerk eingearbeiteter Stein, auf dem Franziskus seine beruehmte Vogelpredigt gehalten haben soll.
Wie in einem Freilichtmuseum hat das Museo di Bevagna vier mittelalterliche Werkstaetten in der Altstadt originalgetreu rekonstruiert. Man erhaelt Einblick in die Arbeiten des Malers, des Kerzengiessers, der Seidenspinnerin und des Papiermachers.
Keine 10 km suedlich von Bevagna liegt das ebenfalls ummauerte Montefalco, das zu Recht “der Balkon Umbriens“ genannt wird. Leider verdichten sich gerade die Wolken und die Fernsicht ist nicht besonders. Vom Parkplatz aus gehe ich durch die Porta di Sant“Agostino ins Stadtinnere (selbstverstaendlich wieder aufwaerts). Unter den Weinfreunden ist der huebsche alte Ort fuer den Rosso di Montefalco auf Sangiovese- oder Sagrantinobasis bekannt.
Der naechste Fussmarsch wartet schon auf mich – in Trevi. Fast senkrecht steigt die Huegelstadt aus einem Meer von silbern schimmernden Olivenhainen hervor. Seit Jahrhunderten ist das Olivenoel von Trevi ueber die Grenzen hinaus bekannt und darf das begehrte DOP Qualitaetsguetesiegel fuehren.
Trevi ist spiralfoermig wie eine Schnecke angelegt. Auf der Suche nach dem Oelmuseum habe ich wieder einige Stufen zuviel nehmen muessen (ich sehe es als Fitnesstraining).
Siebzig Kilometer durch wunderschoene Gegend mit dem Auto, vier alte, gut erhaltene Staedte zu Fuss erkundet “ nach sieben Stunden mit nur einer Kaffeepause spuere ich meine Fuesse fast nicht mehr.